Die älteren von Euch, die noch X2 kennen, werden sich sicher an das BBS erinnern. Das war damals so eine Art Ingame-Zeitung, die man in den Raumstationen aufrufen konnte und in der man auch die Aufträge fand. In erster Linie waren das aber Nachrichten, die oft nicht sonderlich gut geschrieben waren , aber dennoch großartig die Tiefe und Lebendigkeit der Spielwelt erweiterten. Ich mochte sie wirklich gern.
2013 habe ich für die letztlich leider nicht fertiggestellten X2 Pandora Mod einige solcher BBS-Zeitungsmeldungen geschrieben, die ich kürzlich per Zufall wiederfand. Da dies bislang unveröffentliche Texte sind und der ein oder andere vielleicht Spaß dran findet, sie zu lesen, stelle ich sie hier noch mal vor.
Boronische Nachrichten:
Königlich-Republikanische Nachrichten - KRN wrote: Erneuter Streit über die Produktion von SQUASH-Minen
Im stark frequentierten Raumsektor Rolks Los verursachte gestern eine nicht registrierte SQUASH-Mine eine Explosion, bei welcher das argonische Frachtschiff AP Caduceus vollständig zerstört wurde und seine dreiköpfige Besatzung ums Leben kam. Ein boronischer Personentransporter überstand die Detonation mit leichten Schäden. Aufgrund der fehlenden Registrierung der Mine, vermochten die Sachverständigen anhand der geborgenen Bruchstücke nicht den Hersteller festzustellen. Somit lasse sich auch nicht rekonstruieren, wer den Sprengkörper ausgesetzt hat. Damit reiht sich dieser jüngste Vorfall ein in eine Kette ähnlicher Unglücke im gesamten Gebiet der Gründergilde und der Profitgilde während der letzten drei Mazuras. Ro Fin, Leiter der zuständigen Sonderkommission der Königlichen Polizei, sprach von einer „gefährlichen Tendenz“, da sich die Vorfälle zunehmend häuften. Die Ursachen seien in der wachsenden Bedrohung seitens der Khaak und der Yaki zu suchen, gegen welche sich gerade die Piloten kleinerer Frachtschiffe mit derartigen Methoden zur Wehr setzten. Fin ermahnte in diesem Zusammenhang alle Piloten davon Abstand zu nehmen. Unfälle wie in Rolks Los zeigten deutlich, dass der Einsatz von Minen den Weltraum zur gefährlicher, aber nicht sicherer machen könne. Er erinnert zudem daran, dass Produktion, Handel und Besitz von SQUASH-Minen im Raum des Königinnenreiches Boron und der Argon Föderation illegal seien.
Das argonische Außenministerium nahm den Vorfall als Anlass eine offizielle Beschwerde bei den Mitgliedern der Profitgilde einzureichen und forderte eine sofortige Einstellung der Minenproduktion zumindest in den Grenzsektoren zur Gründergilde. Senator Toki Gardna, welcher bei der Ausarbeitung des Schreibens mitwirkte, bezeichnete im Gespräch mit unserer Agentur die Installation von SQUASH-Minenanlagen in den Sektoren Ceos Buckzoid, Minen des Imperators und Elenas Glück als offene Provokation seitens der Profitgilde. Er schloss sogar eine gezielte Destabilisierung der Sektoren der Gründergilde nicht aus. Die boronische Regierung zog es indes vor, sich der Forderung zur Schließung der Fertigungsanlagen nicht anzuschließen, verlangte allerdings stattdessen von der Profitgilde, die Registrierungspflicht der SQUASH-Minen wieder einzuführen. Die Registrierung der Minen mit Seriennummer ermöglicht die Identifizierung des Herstellers und anhand dessen Unterlagen auch des ersten Abnehmers. Eine derartige Verpflichtung der Fabrikanten war 761 auf Drängen der Split Dynastie aufgehoben worden.
Babu Di, Auslandskorrespondent - KRN
Nova gesichtet
Reisende im hiesigen System, sowie die Bevölkerung der planetaren Kolonien können seit diesem Tazura eine Nova am Nachthimmel bewundern. Der Weiße Zwerg Rilcukho Alpha im Doppelsternsystem RN 443, welches etwa 217 Lichtjazuras entfernt ist, konnte bislang aufgrund seiner geringen Leuchtkraft mit optischen Mitteln allein nicht ausgemacht werden. Das Licht, das uns nun erreicht, ist Resultat der Fusion von Wasserstoffkernen auf der Oberfläche des Zwergsternes, welche sich in der Vergangenheit zugetragen hat. Eine solche Kernfusion wiederholt sich in längeren Abständen. Den notwendigen Wasserstoff entzieht der Zwerg dabei dem zweiten Stern des Systems, dem Roten Riesen Rilcukho Beta.
Die Nova kann für die folgenden vierzehn Mazuras beobachtet werden, danach wird es mehrere Jahrtausende dauern bis das nächste Wasserstoffbrennen auf Rilcukho Alpha einsetzt. Es wird davor gewarnt die Nova mittels optischer Teleskope zu beobachten, da Netzhautschäden auftreten können.
Nini Ba, Wissenschaftskorrespondentin - KRN
Achtung: Warnung vor Sonnensturm
Aufgrund der schweren Sonneneruptionen, welche innerhalb der letzten Tazuras beobachtet werden konnten, hat sich ein Sonnenwind mittlerer Stärke gebildet, der in Kürze die bewohnten Teile des Sektors passieren wird. Die lokale Raumüberwachung bittet daher alle Piloten größte Vorsicht walten zu lassen, da Schiffssysteme durch den magnetischen Sturm gestört werden könnten und Ausfälle einzelner Komponenten zu befürchten sind. Da die Gefahr einer Strahlenbelastung der Schiffsinsassen hingegen als unbedenklich eingestuft wird, sieht die Raumüberwachung davon ab ein generelles Flugverbot für die nächsten Stazuras zu erteilen. Dennoch wird empfohlen Reisen von geringer Dringlichkeit auf einen späteren Termin zu verschieben.
Die Einwohner der subpolaren und gemäßigten Areale der südlichen Hemisphäre der planetaren Kolonie dürfen sich auf farbenfrohe Polarlichter freuen. Da in der Hauptstadtregion das kalte und trockene Wetter der letzten Tazuras anhält, steht hier eine sternenklare Nacht mit besten Sichtverhältnissen auf das Spektakel an. Indes entschied sich die planetare Verwaltung in einer Sondersitzung die Kraftwerke der betroffenen Gebiete gänzlich herunterzufahren, um eine Gefährdung der Anlagen auszuschließen. Eine Notversorgung sei jedoch sichergestellt, so ein Sprecher.
Nini Ba, Wissenschaftskorrespondentin – KRN
Muso Bu Etappensieger
Bei der vierten Etappe der Argon 1000 Meisterschaften sorgte Muso Bu für eine Überraschung, indem er mit einem Vorsprung von mehr als einer Mizuras die Zielkoordinaten durchquerte und damit eindrucksvoll den ersten Etappensieg seiner Karriere hingelegt hat. Die vierte Etappe, die traditionell das Hoheitsgebiet der Freien Liga einschließt und daher in Fankreisen auch die „Freie Etappe“ genannt wird, führte diese Saison zwischen den Zwillingsplaneten Hewa und Fiji hindurch. Der dadurch bedingte ständige Wechsel der Gravitationskräfte, die auf die Schiffe wirken, stellte eine besondere Herausforderung an die Piloten dar. Erwartungsgemäß gereichte dieser Umstand besonders paranidischen Rennsportlern zum Vorteil, denen es am besten gelang das Swing-By-Manöver zu berechnen. Doch auch sie vermochten Muso Bu nicht mehr einzuholen, dem es zunächst nach einen Traumstart gelungen war sich einen kurzen Vorsprung zu erarbeiten. Dieser brachte ihn auch als Ersten in das Schwerefeld Hewas, und zwar in einem denkbar günstigen Augenblick. Hewa und Fiji befanden sich in diesem Moment mit Musos Schiff exakt in einer Linie und beschleunigten so seinen Anflug. Schon der zweite Teilnehmer fand bei seinem Eintreffen wenige Sezuras später keine derart günstigen Bedingungen mehr vor, da sich Fiji inzwischen um ein Zehntel Grad aus der exakten Geraden herausbewegt hatte.
Den zweiten Platz konnte Janit Bro ergattern, die so ihre Führung in der Gesamtwertung verteidigte. Die Punkte für die Plätze drei und vier sicherten sich Polmanckelsat und Ilmanckartisk. Glück im Unglück hatte der amtierende Champion Scot Fiora, der nach einer Kollision mit einem Frachter ausgeschieden war. Sein Schiff brach beim Aufprall auf die massive Panzerung des Transporters auseinander, Scot hatte sein Schiff aber noch rechtzeitig im Raumanzug verlassen können. Er hat sich lediglich leichte Verletzungen durch eines der abgesplitterten Trümmerteile zugezogen. Ungeklärt ist bislang, wieso die Raumaufsicht von Hewa den Start des Frachters nicht verhindert hat, bzw. wieso dem Frachterpiloten die vorübergehende Vollsperrung des planetaren Orbits entgangen war.
Kunklu La– Sportkorrespondent der KRN
Eine große Boronin zieht sich von der politischen Bühne zurück. Wer ersetzt Bala Gi?
Bala Gi hat mit ihrer Ankündigung, sich aus der aktiven Politik zurückzuziehen und in der Abgeschiedenheit des Planeten Oceania ihren Lebensabend zu verbringen, für eine breite öffentliche Reaktion gesorgt. Millionen von Boronen sandten Nachrichtendrohnen an das Ministerium für Intra- und Interspeziesangelegenheiten, um sich bei Bala Gi für ihre langjazurige Arbeit zu bedanken und ihr Bedauern über den Schritt der Ministerin auszusprechen. Viele zeigten aber auch Verständnis für ihre Entscheidung, die hoffentlich zahlreichen verbliebenen Jazuras ihres Lebens in Ruhe zu verbringen, da Bala Gi die durchschnittliche Lebenserwartung einer Boronin bereits weit überschritten hat.
Bala Gis Karriere begann im Jazura 721. Sie war als Jazuragangsbeste im Fachbereich Allgemeine und Relative Ethik von der Universität Fa’a-Leh-Schus auf Nishala abgegangen und erhielt eine Anstellung im Ökologieministerium. Bald wurden höhere Stellen im Ministerium auf die engagierte und intelligente Mitarbeiterin aufmerksam, so dass ihr ein schneller Aufstieg gelang. Schließlich teilte man sie 724 der boronischen Delegation zu, welche an der 32. Interstellaren Artenschutzkonferenz auf Argon Prime teilnahm. Mit ihrem dortigen Appell für einen artgerechteren Transport von Argnus wurde Bala Gi auch außerhalb des Königinnenreiches bekannt. Später war sie einige Jazuras im diplomatischen Corp tätig, bis das Parlament sie 739 mit großer Mehrheit zur Ministerin für Intra- und Interspeziesangelegenheiten wählte. Königin Lar Pinareus ließ es sich trotz ihrer damals schon weit fortgeschrittenen Erkrankung nicht nehmen, die Ministerin persönlich in ihr neues Amt einzusetzen.
Unvergessen bleiben zudem Bala Gis große Leistungen im ereignisreichen Jazura 742 als sie entscheidend bei der Einrichtung des Xenonrefugiums und bei der Rettung des gestohlenen Perseusprototypen mitwirkte. Für viele Boronen aber besteht Bala Gis Lebenswerk nicht in ihrer politischen Tätigkeit, sondern in ihrem aufopferungsvollen Einsatz für die boronischen Waisenhilfe. Bala Gis Rückzug hinterlässt eine große politische Lücke, ein Nachfolger ist noch nicht in Sicht.
Luba To – Korrespondentin für öffentliche Angelegenheit - KRN
Ein Ausblick auf die Literaturmesse von Nishala
Heute öffnet die Literaturmesse von Nishala ihre Tore. Die Kritiker sprechen bereits jetzt von einem außergewöhnlichen Sortiment und davon, dass die notwendige qualitative Wende geschafft sei. Endlich, so scheint es, wird der Tendenz der letzten Jazuras entgegengewirkt, in denen immer stärker Trivialliteratur a la ‚Lustig ausgefallene und spaßig unkonventionelle Fischgerichte’ im Mittelpunkt der Messe standen. Mit Spannung erwartet wird der neue Gedichtband ‚Träume verflossen’ von Prinzessin Lar Menelaus, die am zweiten Tazura der Messe einige Passagen daraus rezitieren wird. Unter anderem enthält der Band das Gedicht ‚Düstere Träume hitziger Wärme’, mit welchem die junge Prinzessin versucht, ihre Borondektuserkrankung zu verarbeiten. Mit gemischten Gefühlen begegnet man der Übersetzung der ‚Sporkhi’ (Frontberichte), einer Quellensammlung der Split über die Boronschlacht, die nun von namhaften boronischen Philologen und Historikern übertragen wurde, mit der Hoffnung mehr Verständnis für die Gedankenwelt der Split zu finden.
Daneben steht die Messe auch im Zeichen des 300. Todestazuras des Philosophen Umpo Gu. Seine Nachfahrin Lalida Gu gab anlässlich des Jubiläums eine Edition von bislang unveröffentlichten Briefen, Tagebucheinträgen und Notizen des Philosophen unter dem Titel ‚Tief sinnend dachte ich grübelnd nach’ heraus. Daneben erscheint eine Neuauflage seiner berühmten drei Bände ‚Erquickliche Reflexionen schlauer Weisheiten’, mit welcher er damals versuchte, einen umfassten Überblick über die philosophischen Vorstellungen der Luftatmer zu geben. Jeder der neu aufgelegten Bände besitzt einen ausgiebigen Anhang, der die weitere philosophische Entwicklung des jeweils besprochenen Volkes seit Umpos Tod behandelt. Daneben erscheint auch ein Band über die Philosophie der Teladi, an dem zahlreiche bedeutende boronische Philosophen mitgearbeitet haben, um das Werk ihres großen Vorbildes zu vollenden.
Dala Da – Kulturkorrespondentin der KRN
Eröffnung der ‚Rettet die Raumfliegen’ Wochen
Mit einem gut besuchten Benefizkonzert bekannter boronischer Musiker startete auf Nishala die diesjährigen ‚Rettet die Raumfliegen’ Wozura. Interpreten ganz unterschiedlichster musikalischer Richtungen wechselten sich ab und sorgten für einen vergnüglichen Abend für die etwa 100.000 Besucher auf der Hochebene von Fi-Ris, nahe der Sommerresidenz Ihrer Majestät. Königin Lar Atreus selbst leitete die Darbietungen ein und begeisterte das Publikum mit der alten Weise des ‚La’a-ir makol Rikhatim.’ Es folgte ein Auftritt der Gruppe Rogo Ton, was besonders die jüngeren Besucher erfreute. Von den weiteren Künstlern seien noch genannt die Opernsängerin Dulila Mo, die Coverband Argon Waters, sowie die Formation ‚Die Aale.’ Abschluss und Höhepunkt der Veranstaltung aber war der Gesang zweier gezähmter Grünwale, der liebevoll vom Königlichen Klangmuschelorchester untermalt wurde.
Auch im diesen Jazura wird die größte Spendensammlung der Galaxis wieder mit einer Vielzahl von weiteren Veranstaltungen ausgeschmückt sein, wie einer Flugshow im Sektor Glücksplaneten und einem Marathonschwimmwettbewerb auf dem Planeten Tethys. Ökologieministerin Pola Ru sprach in ihrer Eröffnungsrede ihre Hoffnung aus, dass dieses Jazura die Summe der eingegangenen Spenden am Ende der Aktionswozura den Rekordbetrag, der letztes Jazura eingebracht werden konnte, brechen wird. Spenden können sie bei der Bank von Boron in Königstal unter den Stichwort ‚Rettet die Raumfliegen’.
Dala Da – Kulturkorrespondentin KRN
47. IKSZ endet ergebnislos
Heute Morgen ging auf dem Planeten Hewa die 47. Interstellare Konferenz für Sicherheit und Zusammenarbeit in jeglicher Hinsicht erfolglos zu Ende. In Zusammenhang mit dem Versuch der argonischen Regierung die Anerkennung ihrer Inbesitznahme des Sektors Elenas Glück durch alle Mitglieder der Gemeinschaft zu erhalten, entbrannte ein hitziges Wortgefecht mit den paranidischen Vertretern. Der argonische Außenminister Hener Tachnet versuchte die Anwesenden zu überzeugen, dass dieser Schritt allein schon aus sicherheitspolitischen Gründen für die Föderation lebensnotwendig sei. Er verwies dabei auch auf das Trantorunglück. Priesterherzog Grodmanckelsilkk bezeichnete Tachnets Ausführungen als plumpe Ausreden, mit welchen die Argonen ihren offensiven Vorstoß in die Richtung der paranidischen Grenzen verschleiern wollten. Prinzessin Lar Menelaus, die die boronische Delegation leitete, versuchte zu vermitteln und schlug vor, im Ausgleich den Sektor Split Feuer unter direkte Kontrolle des Paranidischen Reiches zu stellen. Hiergegen legte allerdings Hat t’Lnn, Vertreter der Familie Rhonkar, sein Veto ein. Er warf Menelaus vor, mit diesem angeblichen Kompromiss eine boronische Annexion der Sektoren Farnhams Legende und Bala Gis Freude vorzubereiten.
Erfolglos blieb auch der Versuch der Republik Gerandor, die erstmals einen Gesandten zur IKSZ entsenden durfte, ihre Unabhängigkeit seitens der Föderation anerkannt zu bekommen. Außenminister Tachnet ignorierte das ausgiebige Plädoyer des Gesandten Mik Seldom und verweigerte sich jeglichen Kommentars über das Thema. Seldom sprach im Interview mit unserer Agentur seine große Enttäuschung über die mangelnde Verhandlungsbereitschaft seitens der Föderation aus und dementierte zudem Gerüchte, er habe am Rande der IKSZ Gespräche mit Grodmanckelsilkk und Hat t’Lnn über einen möglichen Beitritt Gerandors zur Profitgilde, geführt.
Babu Di – Auslandskorrespondent der KRN
Warnmeldung: Gammastrahlungsimpuls nähert sich dem Sektor Leichtes Wasser
Das Königlich-Astronomische Institut warnt vor einen Gammastrahlungsimpuls, der sich auf den Sektor Leichtes Wasser zu bewegt. Entdeckt wurde der Impuls durch die Tiefenraumsonde Boron Sternentoll, welche in das Sternensystem RN 608 entsendet worden war, um den dortigen Neutronenstern zu untersuchen. Durch die Daten, die Boron Sternentoll übermittelt hat, konnte selbiger Neutronenstern als Quelle des Strahlungsimpulses identifiziert werden. Die bedeutende Physikerin Lar Ptorenea erklärte, dass ein Planetoid mittlerer Ordnung in das Schwerefeld des Sternes geraten und in den Stern gestürzt sein muss. Beim Absorbieren der zusätzlichen Materie sei dann der Impuls entstanden.
Unklarheit besteht zur Zeit noch darüber, wann der Impuls die bewohnten Teile des Sektors passieren wird, da die Sensoren von Boron Sternentoll bei der Begegnung mit dem Impuls in Mitleidenschaft gezogen wurden und die exakte Position des Zusammenstoßes nicht mehr ermittelt werden kann. Speziell ausgerüstete Forschungsschiffe wurden allerdings umgehend in die äußeren Bereiche des Sektors entsandt, um den Impuls genau zu lokalisieren und so seine Ankunftszeit zu errechnen.
Eine Gefährdung der Bevölkerung und des Schiffsverkehrs besteht laut Lar Ptorenea jedoch nicht. Sämtliche Schildgeneratoren sind, so führte die Physikerin aus, heutzutage serienmäßig für entsprechende Phänomene ausgelegt, Personen an Bord von Schiffen und Raumstationen sind daher bestens vor dem Impuls geschützt. Die Bevölkerung in den planetaren Kolonien schützt das Magnetfeld ihres Planeten. Piloten, die den Sektor in den kommenden Tazuras aufzusuchen gedenken, sollten daher ihre Schilde aktiviert halten. Vorsicht geboten ist allein bei Schiffen, die Schildgeneratoren vor Baujazura 738 verwenden. In diesen Fällen sollten Piloten den Generator von einem Mechaniker überprüfen und gegebenenfalls nachrüsten lassen. Da Raumanzüge keinen adäquaten Schutz bieten, wurden Raumspaziergänge von den lokalen Behörden vorerst ausnahmslos untersagt. Das Ökologieministerium berät derweil darüber, welche Maßnahmen zum Schutz der Raumfliegenpopulation des Sektors ergriffen werden können.
Zepa Ta – Wissenschaftskorrespondentin der KRN
Abka Tu Bergbau plant Investitionen in Millionenhöhe
Veko No, Vorstandsvorsitzender von Abka Tu Bergbau, gab heute bekannt, dass sein Unternehmen innerhalb der nächsten fünf Mazuras 20 Millionen Credits in die Raumregion um den Sektor Großes Riff zu investieren gedenkt. Zentral geht es um den Erwerb von fünf Asteroiden, die über große Mengen hochwertiger Erze verfügen, sowie der Anlage seiner weitläufigen Bergbaukolonie auf dem dritten Mond des Gasriesen Lehril V. Zur Unterstützung der Bergarbeiter und ihrer Angehörigen werden Fertigungslagen für Gebrauchsgegenstände aller Art in die Kolonie integriert. Zur Unterstützung der Gruben auf den Asteroiden soll im Sektor Großes Riff ein zentraler Stationskomplex errichtet werden, der Nahrungsmittel und Energie herstellen soll. Eine konzerneigene Kristallfabrik zur Versorgung der Sonnenkraftwerke ist ebenfalls geplant.
Für die Investitionen bedurfte Abka Tu Bergbau eines Kredites, der jedoch durch Vermittlung der Regierung mit nur geringer Zinslast seitens der Bank von Boron gewährt wurde. Die Regierung unterstützt das Unternehmen, aufgrund der wirtschaftlichen Belebung der abgelegenen Kolonien durch die Großinvestition. Zudem käme eine Steigerung der Bergbaukapazitäten, welche in der betroffenen Region zu einer Senkung der Rohstoffpreise sorgen würde, den Königlichen Rüstungsbetrieben im Sektor Tiefen der Stille zu gute. Die Börse von Nishala regierte auf die Ankündigung mit einen enormen Aufschwung der Kurse von Abka Tu Bergbau und der Schiffswerften der Region.
Ulin Ro – Wirtschaftskorrespondent der KRN
Volkszählung auf Theme’e
Das Königliche Ministerium für Intra- und Interspeziesangelegenheiten hat angekündigt, dass die Demographische Kommission nach dem baldigen Abschluss der Volkszählungen auf den Monden des Gasriesen Tati-Uxoris im Sektor Rolks Reich nach Menelaus Grenze weiterreisen und ihre Arbeit in der bedeutenden Kolonie des Planeten Theme’e fortsetzen wird. Alle Boronen und Luftatmer, die mit Hauptwohnsitz auf dem Planeten oder in dessen orbitalen Raumstationen gemeldet sind, erhalten aus diesem Grunde in den folgenden Tazuras von den planetaren Behörden einen Fragebogen und eine Informationsbroschüre zugesandt und sind angehalten, ihre genauen Verhältnisse anzugeben. Guda No, Sprecher der Kommission, verwies auf die Möglichkeiten des Nachrichtendrohnensystems; alle Betroffenen könnten ihre Angaben bequem von ihrem aktuellen Aufenthaltsort aus tätigen.
Besonderes Augenmerk werden die Mitglieder der Kommission nach eigenen Angaben auf die Metamorphosenregister der Brutgewässer im Fa’a-Ristos-Tal richten, welche auffällige Unregelmäßigkeiten aufweisen würden, die der Vermutung Raum gegeben hätten, dass hier größere Teile der Bevölkerung noch nicht erfasst sein könnten. Ein ähnlicher Fall war erst kürzlich seitens der Kommission in Rolks Reich aufgedeckt worden, weshalb die Zahl der Gesamtbevölkerung des Sektors auf 16.496.301.005 korrigiert werden musste (Stand bei Beginn dieser Äquatorialströmung). Das sind annähernd 25 Millionen Einwohner mehr als erwartet worden waren.
Derartige Fälle lassen Stimmen lauter werden, die Vorgehensweise der Kommission zu reformieren, da der übliche Erhebungsmodus aufgrund der Ausdehnungen, welche das Königinnenreich in den letzten Dekazuras angenommen hat, nicht mehr zeitgemäß sei. Traditionell bereist das Expertengremium nacheinander sämtliche Kolonien. Inzwischen benötigt die Kommission etwa 17 Jazuras, um das gesamte boronische Territorium einmal zu bereisen, ein Intervall, das weit größer als die Generationenfolge der Boronen ist. Die Kritiker des derzeitigen Modus fordern daher einen erheblichen personellen Ausbau der Behörde und ihre Aufteilung in mehrere, separat agierende Kommissionen.